Inhalt: Wiedererlangte Selbstständigkeit, Anschaffungen, Gründung der Jugengruppe, bis zur beinahen Auflösung der Feuerwehr.

Im Jahre 1946 wurden die Freiwilligen Feuerwehren wieder neu aufgestellt. Bürgermeister Schinnerl hatte alle Feuerwehrkameraden aus Luftenberg und Pürach zu einer Zusammenkunft eingeladen. Unter dem Vorsitz von Bürgermeister Schinnerl wurde in der Besprechung festgelegt, dass ab nun die Feuerwehr Luftenberg aus zwei Zügen bestehen soll und nicht mehr, wie früher, unsere Feuerwehr Pürach getrennt sein soll.

Bei dieser Gelegenheit wurde gleich der Wehrführer gewählt. Im Feuerwehrzug II Pürach:

Feuerwehrhauptmann Franz Aichinger

Hauptmann Stellvertreter Leopold Enzenhofer

Schriftführer Johann Huemer

Kassier Anton Rockenschaub

Zeugwart Franz Schinnerl

Im Dezember 1946 wurde das Feuerwehrhaus ans Stromnetz angeschlossen und eine Sirene montiert, die Hr. Alois Schöfl der Feuerwehr spendete. Diese Sirene stammte vom Fliegerwerk in St.Georgen/Gusen.

Nach mehrmaligen Ansuchen auf Selbstständigkeit durch Feuerwehrhauptmann Franz Aichinger bei der Zivilverwaltung Mühlviertel „ Feuerwehrreferat“ fand am 16. November 1951 im Gasthaus Panholzer in Knierübl die konstituierende Versammlung der FF Pürach statt. Dem Ansuchen um “Wiederselbständigmachung” der FF Pürach wurde seitens der Zivilverwaltung Mühlviertel „Feuerwehrreferat“ stattgegeben.

Zur konstituierenden Versammlung waren erschienen: Hr. Bezirkskommandant Niederhofer, Bürgermeister Schinnerl, Kommandant Pils aus Luftenberg und Kommandant Heindl aus St.Georgen/Gusen.

Bei der stattgefundenen Neuwahl wurden folgende Funktionen gewählt:

Franz Aichinger Kommandant

Franz Halmdienst KDT-Stellvertreter

Johann Halmdienst Gr.KDT

Josef Holzinger Kassier

Johann Huemer Schriftführer

Im Jahr 1953 wurde eine neue Motorspritze (RW 25) angekauft.

Am 11. Oktober 1958 wurde Ehrenkommandant Johann Aichinger Pürach 3, zu Grabe getragen. Er gehörte seit dem Jahre 1903 der Freiwilligen Feuerwehr Pürach an.

Nach 17-jähriger Tätigkeit legte 1963 Franz Aichinger seine Funktion als Kommandat zurück, sein Nachfolger wurde Anton Hackl (Sellnhammer) Pürach 13. Folgende Kameraden wurden am 22.05.1963 ins Kommando gewählt:

Kommandant: Anton Hackl, Pürach13

Kommandant Stv.: Karl Hummer, Knierübl

Schriftführer: Johann Halmdienst, Pürach 14

Kassier: Leopold Wall, Knierübl 11

Zeugwart: Josef Ebner,Gröbetsweg, 3

Zugskommandant: Johann Pirklbauer, Knierübl 5

Am 03.05.1964 war wieder ein Grund zum Feiern, es wurde ein fast neuer Spritzenanhänger und eine Tragkraftspritze (RW 75 Balcke-Bochum) angekauft und in St.Georgen/Gusen mit großem Interesse der Bevölkerung eingeweiht. Die Patenschaft für die Spritze übernahm Frau Christine Aichinger, Pürach 3. Die Tragkraftspritze wurde 2009 restauriert.

Hackl Anton mit Traktor u. F-Anhänger Anhängerweihe in  St.GeorgenG 1964 b IMG_3327

Auch die Bewerbsgruppe der FF Pürach konnte in diesem Jahr schon gute Erfolge feiern.

1968 wurde die Schlagkraft der FF Pürach durch den Ankauf eines gebrauchten Feuerwehrautos (Ford FK 1000) weiter erhöht. Maßgeblich beteiligt am Zustandekommen des Fahrzeugankaufes waren die jungen Feuerwehrmänner allen voran Hr. Blauensteiner Josef, Gusenbauer Alois und Peterseil Johann.

Bei der Feuerwehrkommandowahl am 01.03.1968 wurden folgende Kameraden wurden ins Kommando gewählt:

Kommandant: Hackl Anton, Pürach 13

Kommandant Stv.: Alois Gusenbauer, Knierübl 15

Schriftführer: Johann Halmdienst, Pürach 14

Kassenführer: Leopold Wall, Knierübl 11

Zeugwart: Ebner Josef, Gröbetsweg 3

Zugskommandant: Johann Pirklbauer, Knierübl 5

1969 war das Gründungsjahr der ersten Jugendgruppe der FF Pürach. Ihr erster Betreuer war Hr. Johann Minichberger. Fotos: Jugendgruppe 1969 mit KLF (FK 1000), Jugendgruppe 1971 bei einem Bewerb in Bad Leonfelden: Gr.Kdt. Johann Halmdienst, Ma. Schöfl Hermann, 1 Pflügl Leopold, 3 Aichinger Johann ( Dirnhofer), 5 Halmdienst Franz, Me. Schmalzer Helmut, 2 Hummer Wilhelm 4 Derntl Johann (Schneeberger), 6 Pflügl Friedrich

jugend_gelb Jugend 1969

1970 legte Kommandant Anton Hackl seine Funktion aus gesundheitlichen Gründen zurück.

Bei der Wahl am 05. Juni 1970 wurden folgende Kameraden ins Feuerwehrkommando gewählt.

Kommandant: Johann Pirklbauer, Knierübl 5

Kommandant Stv.: Alois Gusenbauer, Knierübl 15

Schriftführer: Johann Halmdienst, Pürach 14

Kassier: Leopold Wall sen. (Zottleitner) Knierübl 11

Zeugwart: Josef Ebner, Gröbetsweg 3

1. Gruppe der FF Pürach 1971 beim Bewerb in Bad Leonfelden: Gr. Kdt. Aichinger Johann, Ma. Keplinger Peter, 1 Musel Franz, 3 Wöckinger Johann Fo., 4 Peterseil Johann, Me. Lindner Walter. 2 Pflügl Johann, 4 Stumptner Johann, 6 Schmalzer Siegfried

1. Gruppe 1970

Feuerwehrkommandowahl am 25.03.1973

Kommandant: Johann Pirklbauer, Knierübl 5

Kommandantstv.: Alois Gusenbauer Knierübl 15

Schriftführer: Johann Wall, Pürach 28

Kassier: Leopold Wall sen. Knierübl 11

Zeugwart: Peter Keplinger, Statzing 51

1973 wurden 2 Funkgeräte (1 Mobil und 1 Handfunkgerät) Marke Storno angekauft. Der Kaufpreis betrug 46.000 Schilling, Kommandant Pirklbauer nahm einen Privatkredit auf, den die Feuerwehr in 3 Jahresraten zurückzahlte.

Am 07. März 1976 legte Kommandant Johann Pirklbauer sein Amt zurück, zum neuen Kommandanten der FF Pürach wurde Alois Gusenbauer, Knierübl 15 gewählt.

Feuerwehrkommandowahl am 07.03.1976

Kommandant: Alois Gusenbauer, Knierübl 15

Kommandant Stv.: Leopold Minichberger, Forst 11

Schriftführer: Johann Wall, Pürach 28

Kassier: Leopold Wall, Knierübl 11

Zeugwart: Peter Keplinger, Statzing 51

Dem neuen Kommandanten Alois Gusenbauer war gleich eine große Aufgabe gestellt, das Kleinlöschfahrzeug war schon altersschwach und es musste ein Ersatz angeschafft werden. Die Gespräche mit der Gemeinde verliefen sehr positiv, und es konnte ein neues Fahrzeug bestellt werden.

Am Sonntag den 07. August 1977 fand ein großes Gründungsfest zum 80-jährigen Bestehen der Feuerwehr Pürach statt. Höhepunkt war die Segnung und Indienststellung des neuen Kleinlöschfahrzeuges (VW LT 35).

KLF-Segnung 07. Aug. 1977

Das Fest begann um 10.00 Uhr mit einer Feldmesse mit Fahrzeugsegnung und anschließenden Frühschoppen. Ab 16.00 Uhr startete ein Sommerfest wo die „Fidelen Fünf“ groß aufspielten. Die Feier fand im Obstgarten von Fam. Stumptner (Schützenberger) in Pürach statt. Die Trachtenkapelle Luftenberg hatte ihren ersten offiziellen Auftritt. Bei schönem Wetter kam eine große Anzahl von Feuerwehrkameraden der Nachbarsfeuerwehren und Gäste.

Feuerwehrkommandowahl am 25.02.1978

Kommandant: Alois Gusenbauer, Knierübl 15

Kommandant Stv.: Johann Aichinger, Pürach 3

Zugs-Kdt.: Lindner Walter, Knierübl

Schriftführer: Johann Wall, Pürach 28

Kassier: Leopold Wall jun., Knierübl 11

Zeugwart: Peter Keplinger, Statzing 51

Am 18.06.1978 fand in Pürach der Abschnittsbewerb des Abschnittes Mauthausen statt. Durchgeführt wurde dieser Bewerb beim Hackl, vulgo Sellnhammer, Pürach 13. Es nahmen 31 Aktivgruppen, 10 Jugendgruppen und eine Kommandantengruppe des Abschnittes Mauthausen teil.

Im August 1979 wurde das Sirenensteuergerät montiert, die Auslösung der Sirene erfolgte ab nun direkt von der Landes- od. Bezirkswarnzentrale. Damit wurde eine noch schnellere Alarmierung der Feuerwehr gewährleistet.

1981 wurde ein großes Feuerwehrfest bei Fam. Huemer (Bauer in Pürach) abgehalten, das sehr erfolgreich verlief und den chronischen Geldmangel in der Feuerwehrkassa entschärfte. In den darauf folgenden Jahren wurden noch 3 Feuerwehrfeste beim Bauer in Pürach abgehalten.

Feuerwehrkommandowahl am 05.03.1983

Kommandant: Alois Gusenbauer, Knierübl 15

Kommandant Stv.: Johann Aichinger, Pürach 3

Zugs-Kdt.: Lindner Walter, Knierübl

Schriftführer: Johann Wall, Pürach 28

Kassier: Leopold Wall jun. Knierübl 11

Zeugwart: Peter Keplinger, Forst 15

1983 konnten 3 Atemschutzgeräte (PA 54) angekauft werden, was die Schlagkraft der Feuerwehr und die Sicherheit der Feuerwehrmänner wesentlich erhöhte.

Ab nun war die dringlichste Aufgabe der Feuerwehr der Neubau eines Feuerwehrhauses. Das alte Feuerwehrhaus, erbaut 1908, entsprach schon lange nicht mehr den Erfordernissen. Es wurden die ersten Gespräche mit Bürgermeister Mayrhofer geführt, der einem Feuerwehrhausbau grundsätzlich befürwortete und ein geeignetes Grundstück dafür suchte.

Bei der am 28. November 1984 abgehaltenen Besprechung zwischen Gemeindevertretung und der Feuerwehr wurde die weitere Vorgangsweise zum Feuerwehrhausbau beraten und drei mögliche Standorte festgelegt.

1. Gröbetsweg Bereich Wizany-Winkler

2. Knierübl Bereich Aichhorn od. nähe Gasthaus Leonhartsberger

3. Pürach in der Nähe des bestehenden Feuerwehrhauses

Feuerwehrkommandowahl 1988

Kommandant: Alois Gusenbauer, Knierübl 15

Kommandant Stv.: Johann Aichinger, Pürach 3

Schriftführer: Peter Keplinger, Gröbetsweg 12

Kassier: Leopold Wall jun.,Knierübl 11

Zeugwart: Johann Lintner, Pürach 33

Im April 1988 konnte die neue Tragkraftspritze (Fox TS 12) von der Fa. Rosenbauer übernommen und in Dienst gestellt werden. Bei der Einweihungsfeier der neuen Tragkraftspritze am 15. August 1988 beim Wöckinger in Pürach übernahm wieder Frau Christine Aichinger die Patenschaft.

 Bild 28

Nach mehreren Verhandlungen, die sich wieder über Jahre hinzogen, wurde von den Kameraden der Feuerwehr Pürach er Standort Pürach für den Feuerwehrhausbau festgelegt und der Gemeinde mitgeteilt. Bei der Gemeinderatssitzung am 29. Juni 1989 wurde ein Grundsatzbeschluss gefasst, ein Feuerwehrhaus in Pürach zu bauen. Herr Bürgermeister Karl Buchberger wurde beauftragt, die Grundverhandlungen und die Planungsarbeiten durchführen zu lassen. Am 29. März 1990 wurde der Grundankauf für das Feuerwehrhaus in Pürach im Gemeinderat beschlossen. Für die Feuerwehr Pürach war dies ein erfreuliches Ergebnis, und man war zuversichtlich, bald ein neues Feuerwehrhaus zu besitzen. Unzählige Gespräche über den Bauplan und Schwierigkeiten bei der immer wieder verschobenen Bauverhandlung versprachen jedoch nichts Gutes.

Am Dienstag, den 19. November 1991 wurde dem Kommandanten der Feuerwehr Pürach bei einem Gespräch im Gemeindeamt Luftenberg mitgeteilt, dass die Gemeinde beabsichtige, die beiden Feuerwehren Luftenberg und Pürach zu fusionieren. Als Grund dieser Fusion wurde die Einsparung des Feuerwehrhausbaus in Pürach angegeben, und man vertrat die Meinung, dass man auch mit einer Feuerwehr das Auslangen finden würde. Dieses Ansinnen scheiterte aber am Widerstand beider Feuerwehren.

Da die Feuerwehr Pürach eine Fusion strikt ablehnte wurde bei der Gemeinderatssitzung am 22. Jänner 1992 mehrheitlich beschlossen, die Feuerwehr Pürach aufzulösen. Dieser Auflösung durch die Gemeinde wurde aber vom Landesfeuerwehr-Kommando nicht stattgegeben. Es wurde eine genaue Prüfung durchgeführt und festgestellt, dass dies nur die Polizeiabteilung der Landesregierung genehmigen kann.

In dieser Situation brauchte die Feuerwehr selber Hilfe, und die bekam sie von der Bevölkerung aus Pürach und Luftenberg sowie den Feuerwehrkameraden beider Feuerwehren. Es wurde für die Feuerwehr demonstriert und eine Unterschriftenaktion mit großem Erfolg durchgeführt.

Bis zum Oktober 1992 zog sich die Ungewissheit über den Weiterbestand der FF Pürach hin, dann kam endlich die gute Nachricht für die Feuerwehr Pürach. Am 22. Oktober 1992 wurde der Bescheid von der OÖ. Landesregierung bekanntgegeben: Einer Löschung der Freiwilligen Feuerwehr Pürach wird nicht stattgegeben. Der darüber gefasste Gemeinderats-Beschluss wird daher von der Landesregierung aufgehoben.

Nun hieß es wieder mit neuer Kraft über die Errichtung eines neuen Feuerwehrhauses mit der Gemeinde zu verhandeln, was anfangs nur sehr zögerlich anlief.